Archive » Tebe » 2006 September
Der Dreck hinterlässt seine Spur lange
Hürriyet Journalist Özdemir Ince hatte wieder "Brennholz" für sein Lieblingsthema gefunden als ein
angeblicher Aramäer aus Norwegen namens Eser Afacan ihm ein Schreiben zukommen lies. Herr Afacan behauptete
darin wohl aramäisch-stämmig zu sein und zu wissen, dass kein Genozid an den Aramäern seitens der Türkei
während des Ersten Weltkrieges verübt wurde. Sein Opa sei der Abt des Klosters von Mardin, hieß es.
Jedenfalls zitierte Özdemir Ince ihn, in ein Arikel, wie ein schweres Geschütz gegen die aramäische
Völkermordbehauptung. |
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Hierzu hatte ich auch eine Antwort an Özdemir Ince geschrieben. Leider hat er sich bis heute nicht dazu geäußert.
Antwort an O. Ince
Deutsch: Komm leg deine Finger in meine Wunden
Türkisch: Gel parmaklarýný yaralarýma sok
Auch ein anderer Aramäer aus der Türkei schrieb an Özdemir Ince und verwies auf die Tatsache hin,
dass aramäische Klöster von Bischöfe geleitet werden. Und ein Bischof heiratet bekanntlich nicht. Es ist daher
ausgeschlossen dass, Eser Afacan einen aramäischen Bischof als Opa hat. Darauf erhielt er zwei E-Mails von
Eser Afacan. Darin behauptet er nun, dass der Bruder seines Opas Bischof sei und nicht der Opa selbst.
Noch interessanter sind die übrigen Behauptungen Afacans. Er wiederholt mehrmals, in seiner "Predigt" voller Unverschämtheiten, Ahnungslosigkeit und Ignoranz, keinerlei Kenntnisse über die Geschehnisse von damals zu besitzen: "Kultur und Traditionen sind zu zerstören. Sonst die Menschen entwickeln
sich nicht. Bleiben an der selben Stelle. Die einzige Aussage, die eine Chance zur Entwicklung haben wird,
wir die derer sein die 'Wohl dem, der sagt ich bin Türke' sagen werden..."
"Der Begriff 'Süryani' vertritt kein Volk sondern eine Religion", so Afacan.
Dass Herr Afacan aramäische Vorfahren hat wage ich zu bezweifeln. Was noch schlimmer ist,
es ist geradezu skandalös was der türkische Journalist Özdemir Ince aus den Aussagen Afacans sich zusammengereimt hat.
Lieblingsthema des Journalisten ist seit Jahren die Leugnung des Völkermord von 1914-1918 bei dem u.a. etwa 500.000
christliche Aramäer ihr Leben ließen. Und obwohl die Aussagen Afacans keinerlei Bedeutung oder Beweiskraft
gegen den Völkermord besitzen, waren sie gutes "Brennholz" für Özdemir Ince. Denn im Gegenteil zu uns, glauben ihm Türken aufs Wort.
30.09.2006
Sait B.K.Danho